Warum überhaupt Regeln?

Linux steht für Freiheit. Warum dann hier schon wieder Regeln? Regeln machen unfrei und schränken ein! Regeln sind nur was für Schwache!

Regeln haben allerdings auch gute Aspekte. Im Grunde ist es so: Man taucht in das Chaos ein und merkt auf einmal, dass bestimmte Strukturen und Konstellationen besser geeignet sind, miteinander zu arbeiten. Andere hingegen scheinen die Entwicklung zu hemmen.

Man lernt also im Prozess des Miteinanders. Durch dieses Lernen kann sich eine gemeinsame Kultur entwickeln, die Kreativität und Freude am Tun unterstützt. Es können sich Verhaltensweisen entwickeln, die einen guten Rahmen schaffen.

Reflektiert man diese Dinge, die meist einfach so wachsen, findet man klare Aussagen, was man tun und was man lassen sollte, damit wir unsere Kultur bewahren. Und durch solche klaren Aussagen kann man jedem schnell vermitteln, worauf es ankommt, damit ein Miteinander gut funktioniert. Regeln sind solche klaren Aussagen.

Regeln sind auch Schutz. Sie können das Wertvolle einer Kultur schützen. Genauso, wie die GPL freie Software davor schützt, vereinnahmt zu werden.

Regeln spiegeln nur einen kleinen Teil einer Kultur wieder. Und Regeln sind auch kein Allheilmittel. Zuviele Regeln engen ein und machen krank. Regeln müssen auch immer mal wieder diskutiert und hinterfragt werden.